Leckerlis sind OUT! Ja oder Nein?

Geschrieben von Eva Kluge am 14. November 2021

Oder die Frage:
Bedeutet positiv verstärkendes Hundetraining = Leckerlis geben?

Hast du es schon mitbekommen oder war es für dich vielleicht schon immer so, dass du deinen Hund ungern mit Leckerlis trainierst?

Für mich war es immer selbstverständlich meinen Hund mit Leckerlis zu motivieren und zu belohnen.
(Letztendlich würden wir vermutlich auch nicht tagtäglich Zeit und Energie in die Arbeit geben, wenn am Ende des Monats nicht noch ein Energieausgleich dabei herausspringt, oder?)

Dennoch gibt es zum Thema „Leckerlibelohnung“ immer wieder Hundehalter*innen, die Kritik äußern:

  • „Ich will meinen Hund nicht mit Futter vollstopfen.“
  • „Ich will, das er damit aufhört und soll ihn jetzt stattdessen auch noch dafür belohnen?“
  • „Mein Hund reagiert zwar bei Leckerlis, aber er soll MIR folgen, nicht meinen Leckerlis.“

Für manche Hundehalter*in ist es sogar lästig oder gar peinlich auch noch so einen lächerlichen Futterbeutel an der Hose zu tragen…

Ist das bei dir auch so?
Wichtig ist natürlich deinen Hund nicht einfach wahllos und ohne Plan irgendwie ständig Leckerlis zu geben. Auch sollten diese dann nicht so groß sein, dass dein Hund nach einer Übung fast platzt und du eine Mahlzeit weglassen musst, damit er nicht aufgeht, wie ein Hefekloß…

Gezielter, zweckmäßiger Einsatz von Leckerlis ist jedoch sehr wertvoll, die Vorteile von Leckerlis sind u.a.:

  • Dein Hund ist motiviert(er), probiert mehr aus und wird zum aktiven Trainingsteilnehmer, der mitdenkt. (Wir alle kennen das, wenn wir in Eigenregie uns Wissen aneignen, „hält“ es oft besser, als wenn wir Wissen „vorgekaut“ präsentiert bekommen haben.)
  • Du lädst dich selbst als Hundeführer*in positiv auf, denn wenn bei DIR Action, Spaß und Leckerlis warten, wirst du für deinen Hund interessant(er) und mit guten Gefühlen verknüpft.
  • Du kannst punktgenau eine Belohnung reichen, das Timing ist oft besser als nur mit Umweltbelohnungen zur arbeiten.
  • Dein Hund kann lernen, bisher unangenehme Auslöser mit etwas Angenehmen zu verknüpfen.

Vorangestellt beantworte dir diese Frage: „Was will mein Hund mit seinem Verhalten erreichen?“.

Das heißt, nicht das Leckerli steht im Vordergrund, sondern Ziel und Zweck des Verhaltens deines Hundes.

So kannst du im „positiven Hundetraining“ z.B. belohnen mit

  • WEGGEHEN vom Auslöser
  • BEHALTEN einer Ressource
  • DISTANZVERGRÖßERUNG einer Bedrohung
  • SPIEL mit der/dem Hundehalter*in
  • UMWELTBELOHNUNGEN (Das kann z.B. Buddeln, zum Hund laufen dürfen, ins Wasser rennen sein… eben das, was deinen Hund gerade interessiert.)

Leckerlis bauen dir beim Training oft eine Brücke und du kannst Futterbelohnung als Motivation, Lockmittel, Belohnung und auch als ein praktisches Hilfsmittel sehen, damit dein Hund neue Verhaltensweisen gut lernen kann.

Und wenn dein Hund das Verhalten kann, dann baust du die Leckerlis einfach wieder ab.

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Deine Adresse für fundiertes, ganzheitliches sowie freundliches und zielstrebiges Hundetraining; zugeschnitten auf Dich und Deinen Hund. Beratung und Training für alle Hundetypen. Coaching auch für Menschen, die sich aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen mit der Hundeerziehung schwertun.
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